Management

Die Verwaltung des Nationalparks De Alde Feanen konzentriert sich in erster Linie auf die Bewahrung und Entwicklung der vorhandenen Naturwerte. Verwaltet wird das Gebiet vorwiegend durch den Naturschutzverein It Fryske Gea. De Alde Feanen zeichnet sich durch eine Vielfalt an Landschaftstypen aus, die jeweils eine spezifische Form der Instandhaltung erfordern.


Gewässermanagement

Die Hauptaufgaben des Gewässermanagements sind die Überwachung und der Schutz der Wasserqualität und -reinheit sowie die Ansiedlung von Wasser- und Uferpflanzen. Dabei kommen die nachstehenden Maßnahmen zur Anwendung:

  • Zoneneinteilung (weniger Bootsverkehr, um die Ausbreitung von Wasserpflanzen zu fördern)
  • Ausbaggerung verschlickter Gewässerböden
  • Aktive Gewässerpflege durch Befischung (Abfischen von Karpfenartigen und Aussetzen von Hechten), dadurch weniger Algen und Verbesserung der Wasserklarheit, was die Bedingungen für Wasserpflanzen usw. verbessert
  • Uferschutz durch Kiesaufschüttung. So entstehen Laichplätze für Fische und wird die Ansiedlung von Wasser- und Uferpflanzen gefördert, die wiederum Nistgelegenheiten für Schilfvögel bieten.

Schilfflächenmanagement

Der Nationalpark De Alde Feanen verfügt über ausgedehnte Schilfflächen, deren Instandhaltung auf unterschiedliche Art und Weise erfolgt:

  • Kein Eingreifen: Schilf, das im Wasser wurzelt, wird im Nationalpark De Alde Feanen häufig ungemäht belassen. Durch die feuchten Wachstumsbedingungen ist das Risiko einer Verbuschung und Verwaldung nahezu auszuschließen und der Altbestand an Schilf ist ein wichtiger Brutraum für seltene Sumpfvögel.
  • Jährliche Mahd im Winter: So wird ein offenes Landschaftsbild gewährleistet. Zum Teil mäht It Fryske Gea selbst. Im weitaus größten Teil führen jedoch Pächter aus der Umgebung die Schilfmahd durch.
  • Jährliche Mahd im Sommer. Das Mähen von Schilfflächen im Sommer lässt feuchte, magere Heuflächen entstehen, auf denen Pflanzen wie die Sumpfdotterblume, die Kuckucks-Lichtnelke, der Große Hahnenfuß und das Übersehene Knabenkraut gedeihen.

Grünlandmanagement

Im Nationalpark De Alde Feanen findet man Sommerpolder, Winterpolder und Zwischendämme, die folgendermaßen instand gehalten werden:

Sommerpolder

Sommerpolder sind Grünlandpolder, die in den Wintermonaten (1. November bis 1. März) unter Wasser stehen. Laban, De Wyldlannen und Polder Grondsma lagen früher vor dem Polderbusen und gehörten zu den rund 100.000 Hektar Grünland dieses Typs, der in Fryslân verbreitet anzutreffen war. Damals stellten Überflutungen kaum ein Problem dar, weil diese Flächen über ausgezeichnete Wasserrückhalteeigenschaften verfügten und sie kaum besiedelt waren. In späterer Zeit wurden sie nahezu vollständig eingedeicht und trocken gelegt. Der Naturwert der noch verbleibenden Sommerpolder ergibt sich aus dem Folgenden:

  • Winterschlafplatz für Enten und Gänse
  • Futter- und Schlafplatz für Schreitvögel im (frühen) Frühjahr
  • Brutraum für Feld- und Wiesenvögel
  • Landschaftlich und botanisch wertvolle Flächen

Die Sommerpolder werden an Bauern verpachtet, die darauf in den Sommermonaten das (junge) Vieh weiden lassen. Die nicht beweideten Flächen nutzt It Fryske Gea zur Heugewinnung. Die Mahd erfolgt nach dem 1. Juli, also nach der Brutsaison der Feld- und Wiesenvögel. Nach der Mahd wird ein Teil mit Kühen oder Schafen nachbeweidet. Da es sich hier im Wesentlichen um landwirtschaftliche Flächen handelt, werden die Bäche und Gräben sowie die Einzäunungen instand gehalten. Die Pflege der Sommerpolder erfordert großen zeitlichen Aufwand, weil es sich hier um sogenanntes „Vaarland“ handelt: Sämtliches Material sowie Vieh und Heu muss per Boot an- und abtransportiert werden.


Winterpolder

Winterpolder sind Grünlandpolder, die das ganze Jahr hindurch entwässert werden und dadurch weitgehend trocken sind. Einer der bekanntesten Winterpolder ist De Bolderen, der sich durch seine niedrige Lage, das Vorhandensein von Sickerquellen und einer einzigartigen Magerwiesenvegetation auszeichnet. Das Management beschränkt sich hier weitgehend auf die Instandhaltung der Grünlandflächen. Es wird eine jährliche Mahd durchgeführt (nach dem 15. Juni) und extensiv beweidet, also wenige Tiere auf einer großen Fläche.


Zwischendämme (nl.: legakkers, stripen)

Im Nationalpark De Alde Feanen trifft man eine Vielzahl von Zwischendämmen an, die Spuren der ehemaligen Torfgewinnung sind, denn auf diesen Dämmen wurden früher die gestochenen Torfsoden getrocknet. Einst wurden diese Zwischendämme von Bauern aus der weiteren Umgebung gemäht und zur Heugewinnung genutzt. Auch heute werden diese Flächen jährlich gemäht, was in erster Linie den Zweck verfolgt, ihren landschaftlichen und botanischen Wert zu erhalten. Sie sind Standort für unter anderem Pflanzen wie den Kleinen Baldrian, das Sumpf-Läusekraut sowie verschiedene Gräser und Seggen.


Feuchtwaldmanagement

Würde man die Instandhaltung der vorgenannten Landschaftstypen aussetzen, würden diese sämtlich über kurz oder lang verwalden. Nur bei Feuchtwäldern gilt die Devise: nicht eingreifen. Die einzige Arbeit, die hier in kleinerem Umfang durchgeführt wird, ist das Zurückschneiden der überhängenden Zweige über Wasserstraßen, Wegen und Pfaden. Der Naturwert dieser Feuchtwälder ist im Übrigen größer als zumeist gedacht, denn sie bieten Lebensraum für Moose, Pilze und Vögel. Landschaftlich betrachtet sind die Feuchtwälder von De Alde Feanen ein Urwald, der auf natürliche Weise entstanden ist, also nicht angepflanzt wurde.

 

 

 

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